Success Stories Basketball

Blended-Learning-Trainer:innen-Ausbildung bei der easyCredit BBL

Die Organisation

Der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. ist ein Zusammenschluss der Bundesligavereine in den Ligen easyCredit BBL, ProA und ProB. Gegründet wurde der Verein in der Saison 2010/2011. Die Förderung der Nachwuchsarbeit in Deutschland ist der Kern des Zusammenschlusses. Erklärtes Ziel ist es, vor allem die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Mannschaften und damit auch der Nationalmannschaft sicherzustellen. Grundlage dafür ist die entsprechende Qualität und natürlich auch Quantität der ausgebildeten deutschen Nachwuchsspieler. Der Ausbildungsfonds hat hierzu ein Programm auf die Beine gestellt, das die Vereine hinsichtlich einer qualitativ hochwertigen Talentfindung und -entwicklung unterstützt. Dies soll ein Umdenken in der Talentförderung bewirken – weg vom kurzfristigen Erfolgsdenken hin zu nachhaltigen Strukturen! Wichtigste Schnittstelle dabei sind die verantwortlichen Jugendtrainer:innen in den Bundesligavereinen. Daher gehört es zu den erklärten Zielen des Ausbildungsfonds, die Qualität der hauptamtlichen Nachwuchstrainer:innen der Bundesligavereine stetig zu steigern.

Die Herausforderung

Der Ausbildungsfonds trat Ende 2012 an Ghostthinker heran, um ein komplett neues Ausbildungsprogramm zu konzipieren und damit zur Saison 2013/2014 zu starten. Die Teilnehmenden an der dreijährigen berufsbegleitenden Nachwuchstrainer:innen-Ausbildung sind in ganz Deutschland auf die Bundesligavereine verteilt. Um hier wirtschaftlich und dennoch wirkungsvoll arbeiten zu können, sollte die komplette Berufsausbildung in einer Blended-Learning-Struktur konzipiert werden. Den Trainer:innen sollte dadurch ermöglicht werden, praktische Trainer:innenerfahrung im Verein und vertiefte Theorie und passgenaues Coaching durch Online- und Präsenzphasen zu sammeln.

Die Anforderung “höchste Qualität” zieht sich durch alle Aktivitäten und Anliegen des Vereins. Da die Jugendtrainer:innen als wesentliche Schnittstelle für qualitativ hochwertige Nachwuchsspieler:innen identifiziert wurden, stellte “Qualität” sowohl hinsichtlich der Struktur, als auch in Bezug auf die Inhalte eine der wichtigsten Kriterien dar. Das neue Ausbildungskonzept soll zu Erfolgsmustern (Patterns of Success) führen, von denen nachfolgende Jahrgänge profitieren könnten.

Die Möglichkeit des Austausches, auch lehrgangsübergreifend, galt als ein weiteres wichtiges Kriterium, das der neue Ausbildungsansatz zu erfüllen hatte. Die Peer-to-Peer-Education wird vom Verein als sehr wertvoll erachtet. Neben dieser Art des Feedbacks wurde ein besonderes Augenmerk auf die möglichen Facetten des Lehrfeedbacks innerhalb des Programms gelegt. Obwohl die Ausbildung in einer Gruppe stattfindet, sollte jede/r Einzelne stets die Möglichkeit eines persönlichen Coachings (v. a. virtuell) in Anspruch nehmen können.

All diese Voraussetzungen erfüllend, sollte eine komplementäre Ausbildung zur klassischen verbandlichen Trainer:innenausbildung geschaffen werden, die sich auf hauptamtliche Nachwuchstrainer:innen bei Bundesligavereinen konzentriert und nicht in Konkurrenz zum Lizenzwesen stehen würde.

Die Lösung

Gemeinsam mit dem Institut für Spielanalyse wurde auf die Vorgaben aufbauend ein strukturiertes Blended-Learning-Konzept entwickelt. Dieses besteht aus

  • einwöchigen Präsenzzeiten an verteilten Standorten
  • vor- und nachbereitenden Online-Phasen mit Betreuung durch Fachmentoren
  • selbstorganisierter Online-Arbeit in enger Verbindung zu der Arbeit im Berufsalltag der Trainer:innen.

Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung werden fachliche und überfachliche Themen angeboten. Die fachlichen Themen beinhalten neun Module wie z.B. Grundtechniken, Entscheidungstraining, Gruppentaktik und Athletiktraining. Überfachliche Themen werden ebenfalls in neun Modulen abgebildet, z.B. Lernen und Lehren, Talent, Trainingswissenschaft, Wissensmanagement, Führung und Persönlichkeit.

Jedes Modul wird durch Fachmentor:innen mit hoher Praxiserfahrung und/oder akademischen Hintergrund betreut. Im Rahmen der Umsetzung der Module wird in den Online-Phasen auf ein aktives, reflexives und soziales Lernen gesetzt, wobei Aufgaben und persönliches Feedback leitend sind (gemäßigtes, konstruktivistischen Lehr-Lernverständnis). Methodisch wird dieses Lernverständnis durch konstruktionsorientierte Lernwerkzeuge wie Weblogs oder Methoden zur Wissensvisualisierung umgesetzt.

Bei allen Maßnahmen steht die Videoarbeit im Zentrum, die mittels Social Video Learning organisiert ist. Diese unterstützt Prozesse der Dokumentation, Reflexion und des Gruppenaustausches mithilfe von Videos aus Training, Lehrarbeit und Theorie. Außerdem fördert sie den Prozess des Wissenstransfers von der Theorie in die Praxis und von der Praxis in die (fortlaufende) Theoriearbeit!

Das gesamte Konzept beruht sowohl technisch, als auch didaktisch auf der Grundlage von edubreak®. Zum Einsatz kommen der edubreak®CAMPUS und die edubreak®COMMUNITY für den informellen Austausch.

Medien

Dr. Karsten Görsdorf, Geschäftsführer Institut für Spieleranalyse, zum Ausbildungskonzept der easyCredit BBL.

Jens Staudenmayer, Leiter Sport easyCredit BBL, zu den Zielen 2020 und der Bedeutung einer gesunden Nachwuchsförderung.

Christian Steinberg, Jugendkoordinator Eisbären Bremerhaven, zu den Potenzialen von Social Video Learning und dem edubreak®CAMPUS

Presse/Artikel