Tischtennis ist nicht nur das schnellste Rückschlagspiel der Welt, sondern global auch sehr beliebt. Weltweit werden ca. 164 Millionen Aktive und 250 Millionen Hobby-SpielerInnen geschätzt. Auch in Deutschland hat Tischtennis eine lange Geschichte. Bereits im Jahr 1925 wurde der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) in Berlin gegründet. Mit 600.000 Mitgliedern und ca. 12.000 lizenzierten TrainerInnen ist der DTTB der zwölftgrößte Spitzensportverband in der deutschen Sportlandschaft. Im internationalen Vergleich zählt der DTTB zu den größten Mitgliedern der Europäischen Tischtennis Union (ETTU). Innerhalb der Dachorganisation werden der Spitzensport und die Trainerausbildung mit der Trainer A-Lizenz als höchster Lizenzstufe organisiert. Die Lizenzstufen Trainer-B und -C werden durch die 16 Landesorganisationen betreut.
Bis 2007 wurden im DTTB alle lizenzrelevanten Aus- und Weiterbildungen im klassischen Präsenzmodus durchgeführt. Erste Anzeichen wie stagnierende Mitgliederzahlen und unbefriedigende Prüfungsleistungen der TrainerInnen signalisierten die Notwendigkeit für einen Umschwung. Mehr Flexibilität und Qualität in den Aus- und Weiterbildungen des DTTB waren gefordert. Die Qualität sollte vor allem durch eine hohe (Lern-)Individualisierung der einzelnen TrainerInnen gesteigert werden.
Da sowohl die Spielpraxis, als auch der persönliche Kontakt zwischen Ausbildenden und Teilnehmenden geschätzt wird, sollten diese Aspekte in den Programmen weiterhin bestehen bleiben. Eine Blended-Learning-Struktur sollte den gestellten Anforderungen gerecht werden.
Um dies erfolgreich zu implementieren, war vor allem die Bereitschaft der Lehrreferierenden für eine Umstrukturierung maßgeblich. Nach dem erfolgreichen Beschluss galt es für Ghostthinker den Change-Prozess des gesamten Spitzenverbands inklusive der 16 Landesverbände zu begleiten.
Das Ziel: von einem reinen Präsenzaufbau hin zu einer neuen, mediengestützten Praxis der TrainerInnenaus- und weiterbildung. Während des gesamten Prozesses lag ein besonders großes Augenmerk auf der Frage der Betreuungsökonomie, da die DozentInnen die Teilnehmenden persönlich betreuen.
In Zusammenarbeit mit den Bildungsverantwortlichen des DTTB entwickelte Ghostthinker passgenaue Blended-Learning-Konzepte für die A-, B- und C-Lizenzausbildungen mit Schwerpunkt Videoreflexion. Die zugrunde liegende Online-Lernumgebung ist der für Social Video Learning spezialisierte edubreak®CAMPUS. Die partizipative Entwicklung wurde von Bildungswissenschaftlern (Design Based Research) begleitet. Praxiswissen und -erfahrungen wurden so perfekt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden.
Mit der Entwicklung der Konzepte für die 1. Lizenzstufe war es jedoch noch nicht getan. Seit der Umstellung auf Blended Learning wurden fortlaufend Train-the-Trainer-Maßnahmen, z. B. mit Schwerpunkt “Feedback”, entwickelt. Um das Ziel der Qualitätssteigerung durch Individualisierung zu erreichen, wurden zudem Konzepte für e-Portfolio-Arbeit, Video-Assessments und die länderübergreifende Zusammenarbeit in einer Aufgaben-Community entwickelt und umgesetzt.
Der DTTB als Pionier in der mediengestützen Aus- und Weiterbildung hat damit neue nationale und internationale Maßstäbe gesetzt. Das gesamte beim DTTB erfolgreich implementierte Blended-Learning-Konzept basiert auf der umfassenden edubreak® Technologie und Didaktik. Seit 2015 nutzen im Tischtennissport 13 Landesfachverbände und der DTTB den edubreak®CAMPUS mit Schwerpunkt Social Video Learning, inklusive edubreak®SHARE für die länderübergreifende Zusammenarbeit.
Der eLearning AWARD ist bereits die zweite Auszeichnung, die wir gemeinsam mit dem DTTB erhalten. Angefangen mit einem Bundesland, arbeiten inzwischen 13 Länder in der Trainer:innenaus- und weiterbildung mit edubreak®.